Donnerstag, 30. Dezember 2010

Ein Schiff wird kommen ...

Die "Rickmers Hamburg" hat den Ärmelkanal erreicht. Das AIS-System (Automatisches Identifikationssystem für Seeschiffe) hat sie nach der Atlantiküberquerung wieder erfasst.
Im Internet kann man unter http://www.marinetraffic.com/ais/de die Schiffspositionen genau verfolgen.
Diese Seite kannte ich bisher nicht; hat "Muusie" beim Surfen entdeckt.
Ein paar Eingaben und man kann die Schiffsdaten, Position, Kurs, Geschwindigkeit etc. abrufen. Fast wie live auf der Brücke.
Die Weltkarte gibt Auskunft über die abgedeckten Gebiete.
Habe als Test mal eben die Rickmers Jakarta bei der Durchfahrt des Panama-Kanals beobachtet. Position über AIS, Bilder von der lokalen Web-Cam.
- Technik die begeistert -

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Warten, warten, warten ....

... es könnte jetzt eigentlich losgehen.

Klar bei Koffer! Es ist hoffentlich an alles gedacht.

Heute morgen zeigt der aktualisierte Fahrplan der Reederei voraussichtliche Abfahrt in Hamburg für den 08. Januar 2011 an. Ja in der Seefahrt sind die Terminpläne sehr variabel. Viele Einflüsse wirken sich auf die Reisedauer aus, insbesondere bei einem so langen Törn. Aktuell also zum ursprünglichen Starttermin gut zwei Wochen Verzögerung. Ob die jetzigen Passagiere wohl Weihnachten schon zu Hause sein wollten?

Montag, 27. Dezember 2010

Nis Randers

Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd –
Ein Schrei durch die Brandung!

Und brennt der Himmel, so sieht man's gut.
Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
Gleich holt sich's der Abgrund.

Nis Randers lugt – und ohne Hast
Spricht er: "Da hängt noch ein Mann im Mast;
Wir müssen ihn holen."

Da fasst ihn die Mutter: "Du steigst mir nicht ein!
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich will's, deine Mutter!

Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!"

Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
"Und seine Mutter?"

Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:
Hohes, hartes Friesengewächs;
Schon sausen die Ruder.

Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz!
Nun muss es zerschmettern ...! Nein, es blieb ganz! ...
Wie lange? Wie lange?

Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.

Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt!
Eins auf den Nacken des anderen springt
Mit stampfenden Hufen!

Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
Was da? – Ein Boot, das landwärts hält –
Sie sind es! Sie kommen!

Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt ...
Still – ruft da nicht einer? – Er schreit's durch die Hand:
"Sagt Mutter, 's ist Uwe!"
von Otto Ernst

Vielen Dank an B.K. und Oma Husum.
Die Grüsse nehme ich mit nach Shanghai ...

Freitag, 24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr

wünsche ich allen Lesern meines Blogs und natürlich allen Seeleuten, die auf den Ozeanen dieser Welt für uns unterwegs sind.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Noch zwei Etappen bis zum Start

Die Rickmers Hamburg hat heute morgen Philadelphia mit Kurs Europa verlassen. Sie wird am 28.12. in Antwerpen und am 1.1. in Hamburg erwartet. 
Unser Fahrplan sieht demnach zur Zeit wie folgt aus (Änderungen sind üblich):

       Ankunft         Abfahrt
Hamburg 01.01.11 04.01.11
Genua - Italien 11.01.11 12.01.11
Suez-Kanal 16.01.11 16.01.11
Jakarta - Indonesien 30.01.11 02.02.11
Singapure 03.02.11 05.02.11
Laem Chabang - Thailand 08.02.11 11.02.11
Ho Chi Minh City - Vietnam 12.02.11 15.02.11
Hong Kong - China 16.02.11 18.02.11
Shanghai - China 19.02.11 23.02.11
Dalian - China 24.02.11 26.02.11
Xingang - China 26.02.11 28.02.11
Qingdao - China (Tsingtau) 03.03.11 04.03.11
Masan - Süd-Korea 06.03.11 07.03.11
Kobe - Japan 09.03.11 10.03.11
Yokohama - Japan 11.03.11 13.03.11
Panama-Kanal 05.04.11 10.04.11
Houston - USA 16.04.11 20.04.11
New Orleans - USA 21.04.11 24.04.11
Philadelphia - USA 28.04.11 05.05.11
Hamburg 15.05.11

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Papiere komplett !!!

Heute vom Chinesischen Generalkonsulat in Hamburg das letzte Visum abholen und, oh Wunder... statt der üblichen 2 Einreisen innerhalb von 3 Monaten darf ich innerhalb der nächsten 6 Monate so oft einreisen wie ich möchte. Na also, geht doch !!!! Damit sind meine Visa komplett. Impfungen erledigt. Ein aktuelles ärztliches Attest liegt vor. Startkapital in den unterschiedlichsten Währungen hat die Bank zwischenzeitlich besorgt. Es kann also losgehen.
Pfffhh...langsam werd' ich unruhig.

Auf dem Rückweg aus Hamburg fahre ich noch mal beim Wallmann-Terminal vorbei.
Die "Rickmers New Orleans" wird dort gerade beladen.

Da ich jetzt schon mal im Hafen bin, noch ein kurzer Abstecher zur Seemannsmission, in den Seemanns-Club "Duckdalben" ein wenig "Weite Welt" schnuppern. Wenige Landratten kennen diese tolle Einrichtung im Hamburger Freihafen in der Nähe des Eurogate. Eine Anlaufstelle für Seeleute aus aller Welt. Hier haben die Sailors in ihrer kurzen Freizeit die Möglichkeit über Telefon oder Computer Kontakt mit der Heimat aufzunehmen, können im "Raum der Stille" ein wenig zur Ruhe kommen oder einfach mal in RUHE ein Bier trinken und 'ne Runde Billard spielen. - Man bedenke: auf einem Schiff ist es niemals ruhig -

Ein kleiner Laden enthält nahezu alles was ein Seemann so braucht und die super netten Mitarbeiter(innen) stehen auch dem deutschen Hobby-Seemann bei einer Tasse Kaffee bereitwillig für seine Fragen zur Verfügung. Auf der Internet-Seite www.duckdalben.de  findet man umfangreiche Informationen und diverse Video-Clips über diese tolle Einrichtung.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Was transportieren die Rickmers-Schiffe eigentlich so?

Eigentlich so ziemlich alles was nicht in einen Container passt.
Auch zu dieser Frage ein kleiner Video-Clip.


Ob der Landkreis auch die passende Transportgenehmigung ausgestellt hat ;-) ?

Montag, 13. Dezember 2010

Wie ist das eigentlich mit der Verpflegung ?

Das weiß ich leider auch noch nicht. Bisherige Passagiere waren durch die Bank sehr zufrieden. Bei Youtube hab ich den folgenden Videoclip gefunden.
Das sind ja für Ostern offensichtlich ganz gute Aussichten.
Vielleicht gibt's ja auf unserem Törn auch ein paar Ostereier.
Schließlich liegt ja irgendwo da unten im Pazifik auch die Osterinsel.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

"VOR" - Abenteuer - oder - Winter in Deutschland

Visum für Vietnam fehlt noch. Telefonische Absprache mit der Botschaft: Antrag abgeben und zwei Stunden später Abholung. Man ahnt nichts Böses und fährt mal eben nach Berlin-Treptow (gut 3 Stunden). Die Botschaft ist klein, überschaubar und ohne militärischen Schnickschnack. Man fühlt sich zwischen den vielen kleinen Asiaten schon fast wie in Vietnam. Buntes Stimmengewirr (Gesang wäre eigentlich der treffendere Begriff) und man versteht nicht ein Wort. Alle sind freundlich und gut drauf und mein Visum bekomme ich auf die Minute pünktlich. Nun noch mal sehen was in Berlin weihnachtsmarkttechnisch so los ist. Leider hab' ich nicht bedacht, daß 5-10 cm Neuschnee in Norddeutschland ja oft schon Katastrophenstatus annehmen. Und siehe da, Berlin bei leichtem Schneetreiben und das totale Verkehrschaos bricht aus! Verkehrsfunk im Dauereinsatz. Räumkommandos auf nahezu allen Fußwegen, aber kein Räumfahrzeug auf den Straßen zu sehen. Was soll's, die könnten eh nicht durch. Die S-Bahnen fahren kaum noch pünktlich oder fallen gleich ganz aus. Die Straßenbahnen haben große Probleme. Die Ausfallstraßen der Stadt verstopfen bei langsam einsetzendem Berufsverkehr immer mehr. Meldungen von den Autobahnen über jede Menge Unfälle und Staus. Wie gesagt: 5-10 cm Neuschnee!
Nach über drei (!!!) Stunden bin ich endlich aus der Innenstadt raus und auf der Autobahn angekommen. Navi meldet: bisher gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit 0,8 km/h. Voraussichtliche Fahrzeit bis nach Hause noch 36 Stunden; na denn man los :-) Aber die Autobahn ist auch übervoll und es geht nur sehr schwer voran. Nach einer weiteren Stunde die erste Überlegung ein Hotel zu suchen. Mittlerweile ist es 21:30 Uhr und ich fahre seit fast einer Stunde im Konvoi mit rd. 35-40 km/h hinter zwei Räumfahrzeugen her. Nach einer kurzen Kaffeepause in Stolpe zurück auf die Piste... und oh Wunder ... Bahn frei und kein Schnee mehr. Also Gummi .... und nach Hause. 350 km in 7,5 Stunden, wie gesagt, ein Wintertag in Norddeutschland !!!
Wie ich mich auf Vietnam freue; im Februar tagsüber 32°, nachts 21° - und -
KEIN SCHNEE !